Schuhleisten
Der spätere Schuh ist nur so gut wie der Leisten, auf dem er aufgebaut wird. Dieser simuliert während der Herstellung den menschlichen Fuß mitsamt dessen Eigenschaften.
Stepperei
In der Stepperei werden die ausgeschnittenen Lederteile vernäht. Nach dem Oberleder folgt das Futter. Der Schaft erhält als Verstärkung hier Vorder- und Hinterkappe. Ebenfalls in der Stepperei erfolgt das Buggen. Dabei werden die sichtbaren Schaftkanten nach innen geklebt, die Lochungen in den Lederteilen mit Unterlagen versehen.
Montageabteilung
Die Montageabteilung ist das Herzstück der Schuhfertigung, wo die meisten Arbeitsschritte vorgenommen werden:
- Die Brandsohle wird aus etwa 4 Millimeter starkem, grubengegerbtem Leder nach der Form des Leistens geschnitten. Sie ist die Basis des Schuhs, an ihr sind Rahmen und Schaft angenäht. Mit einem Brandsohlenhobel wird der Einstechdamm aus der Brandsohle herausgearbeitet. In ihm wird die Einstechnaht verlaufen.
- Von Hand wird nun der Schaft über den Leisten gezogen und Stück für Stück festgenagelt. Etwa einen Tag ruht dieser nun auf dem Leisten, bevor ein Nachzwicken erfolgt. Dieses aufwendige Verfahren garantiert die lange Formbeständigkeit der Schuhe von Dinkelacker.
- Mit der Einstechnaht werden Brandsohle, Schaft und Rahmen miteinander verbunden. Die Schuhmacher verwenden dafür einen dicken Zwirn, der aus Gründen der besseren Haltbarkeit zuvor mit Pech eingestrichen wird.
- Die Absatzkeder, ein Rahmen aus festem Leder wird mit speziellen Nägeln, den sogenannten Tacks, befestigt. Diese vernieten sich auf der Innenseite der Brandsohle. Es folgt der Einbau des Gelenkstücks, einem Bauteil aus einem Verbundmaterial und einem Stahlgelenk. Dieses gibt dem hinteren Schuhteil Stabilität und verhindert ein Durchtreten des Gelenks.
- Sitch für Stich werden Lederbänder in die Einstech- und in die Doppelnaht eingeflochten. Es entsteht die für Dinkelacker charakteristische Zopfnaht. Auf die gedoppelte Zwischensohle wird in der Folge die Laufsohle aufgeleg. Ihre Kanten werden von ruhigen Händen glatt gefräst, bevor sie von bis zu 168 Messingnägeln verstärker wird. Diese finden sich zusätzlich im Absatz – sie vermindern den Abrieb. Nagel für Nagel wird von Hand eingeschlagen.
- Es folgt das Anzeichnen der Messingspitze an der Laufsohlenspitze, bevor dieser Bereich ausgeschnitten und mit der optischen beeindruckenden Spitze verschraubt wird. Vor allem für Herren, die stark über die Spitze laufen, ist sie zu empfehlen.
- Die Absatzfront wird mit einer Glasscherbe geglättet und letzte Unebeneinheiten werden entfernt. Kerbe für Kerbe werde nun der gedoppelte Rahmen gestuppt und die Sohlen geschliffen. Beim sogenannten Ablassen wird nun die Sohlenkante mit einem speziellen Messer abgeflacht, bevor sie eingefärbt wird.
Feinschliff und Qualitätskontrolle
Bevor die Schuhe einer Schlusskontrolle unterzogen werden und in den Verkauf gehen, erhalten sie ihren Feinschliff: Schuhcreme wird aufgetragen, Schnürsenkel eingezogen und der Schuh wird auf Hochglanz poliert. Fertig ist der Schuh!